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Die Welt des Theaters

Das Theater ist eine ganz eigene Welt für sich. Es bezaubert uns als Zuseher, wenn wir einen Theatersaal betreten. Ob modern oder antik, klassizistisch, das ist egal, im Theater herrscht eine ganz eigene Atmosphäre.

Die Zuschauer betreten das Theater und ist voller Erwartung und Spannung. Wie wird das Stück sein? Wie ist das Bühnenbild? Wie sind die Kostüme? Wird es spannend, wird es langweilig?

Aber was ist das Theater eigentlich? Warum zieht es seit Generationen Menschen in seinen Bann? Woher kommt der Drang, Theater zu spielen und was passiert eigentlich alles hinter der Bühne?

Als Theater (das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet Schaustätte) bezeichnen wir heute sowohl das Gebäude, in dem szenische Darstellungen geboten werden, als auch die dort vorgetragenen Stücke. Heute unterscheidet man zwischen Sprechtheater und Musiktheater.

Eines ist klar: Ohne Publikum geht im Theater gar nichts und das Publikum trägt sehr viel zum Gelingen eines Stückes bei.

Es gibt (gerade in Wien) viele Menschen, die ein Abonnement in einem Theater haben und daher fast monatlich ins Theater gehen und immer alle aktuellen Stücke kennen. Andere wählen ganz gezielt ein Stück aus, weil sie gehört haben, dass es gut gemacht ist. Wieder andere haben einen Lieblingsschauspieler oder eine Lieblingsschauspielerin und schauen sich aus diesem Grund das eine oder andere Stück an.

Viele Zuschauer lesen schon vor dem Theaterbesuch eine Inhaltsangabe oder Kritiken, um zu wissen, was sie erwartet.

Für Kinder gibt in ganz Österreich spannende Angebote in Rahmen des Theater der Jugend oder Jeunesse. So können Kinder auch zu ganz günstigen Preisen Theater erleben. Für Menschen, die wenig Geld haben, gibt es auch kostenlose Möglichkeiten wie z.B. https://www.hungeraufkunstundkultur.at/wien

Mögliche Aufgaben für die Arbeit in der Klasse

  • Gruppenarbeit zu den Fragestellungen:
    Warum zieht es seit Generationen Menschen in seinen Bann? Woher kommt der Drang, Theater zu spielen und was passiert eigentlich alles hinter der Bühne?

  • Stellen Sie eine Deutschstunde unter das Motto “Theater”!


Berufsbilder im Theater

Intendant

Leiter des Theaters und verantwortlich für künstlerische, organisatorische und technische Bereiche.

Dramaturg

Der Dramaturg sucht Theatertexte aus, macht mit dem Intendanten Spielpläne. Es werden auch neue Stücke geschrieben oder andere vereinfacht. Derzeit werden sogar Romane in Theaterstück “verwandelt”!

Regisseur

Theaterregisseure inszenieren Bühnenwerke. Der Originaltext kann verändert, gekürzt oder vereinfacht werden.

Choreograph

Choreografen entwickeln die Tänze in einem Theaterstück und studieren mit den Tänzern die Choreografie ein.

Inspizienten

Der Inspizient ist der Koordinator des Ablaufes der Aufführung. Er muss gut mit der Inszenierung vertraut sein und ist ein Bindeglied zwischen den Künstlern und den technischen Mitarbeitern.

Bühnenbildner

Der Bühnenbildner kreiert das Bühnenbild in Zusammenarbeit mit dem Regisseur, dessen Ideen er umsetzen muss.

Kostümbildner

In Zusammenarbeit mit dem Regisseur entwerfen sie Kostüme für die Inszenierung.

Maskenbildner

Maskenbildner schminken die Darsteller für ihre Rolle oder stellen, wenn nötig, Masken her.

Requisite

Sie erstellen eine Requisitenliste, d.h. eine Liste von Gegenstände die für die Aufführung gebraucht werden (z.B. Blumen, Lampen, Speisen, Schirme, Bücher etc.). Anschließend besorgen sie diese Requisiten und müssen dafür sorgen, dass sie während der Aufführung immer vorbereitet sind.

Ton

In Zusammenarbeit mit Dramaturgen und Regisseuren sind Tontechniker für die Bedienung der tontechnischen Anlagen zuständig. Das sind zum Beispiel ganze Musikstücke oder nur kurze Geräusche, die im richtigen Moment eingespielt werden müssen.

Technischer Direktor

Verantwortlich für den Ablauf aller technischen Prozesse einer Produktion.

Licht

Beleuchter sind für alle Aspekte der lichttechnischen Anlagen zuständig. Es gibt eigene Lichtproben und ein eigenes Lichtkonzept. Licht kann ganz viel an der Szenerie verändern.

Souffleur

Souffleure flüstern den Schauspielern den Text zu, falls diese ihn vergessen. Sie sitzen oft versteckt neben oder unter der Bühne, so dass sie von den Zuschauern nicht gesehen werden können, aber helfen können, falls Schauspieler kurz einen “Hänger” haben.

Schauspieler

Die Schauspieler spielen die ihnen vom Regisseur zugeteilte Rolle und machen so das Theaterstück für die Zuschauen lebendig.

Weitere Aufgaben im Theater beinhalten z.B. die Garderobe, Ticketverkauf, Buffet, Reinigungskräfte, Publikumsdienst etc…

Mögliche Aufgaben für die Arbeit in der Klasse

  • Dialog mit Schülern über die verschiedenen Berufsbilder

  • Mögliche Fragestellungen:

    • Welche Berufsbilder gibt es im Theaterbereich und wofür ist wer zuständig?

    • Wie kann man Schauspieler werden und wie schaut dieser Beruf aus?

    • Was macht ein Bühnenbildner?


Die Geschichte des Theaterspielens (in Europa)

Die Menschen haben wohl schon immer Theater gespielt, auch wenn dies früher anders aussah als heute. Schon die Höhlenmalerei der Steinzeitmenschen weist auf frühe Formen des Theaterspielens hin. Theaterspiel hängt auch immer unmittelbar mit Hochkulturen zusammen. In jeder Kultur, überall auf der Welt und zu allen Zeiten wurde und wird Theater gespielt. Hier beschränken wir uns auf die europäische Geschichte.

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Die Schule von Athen – Wikipedia

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https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FTheater_der_griechischen_Antike&psig=AOvVaw1RfcsZCgpx7EzL6Boiq_Iz&ust=1654077247665000&source=images&cd=vfe&ved=0CAkQjRxqFwoTCIj5pYq8ifgCFQAAAAAdAAAAABAD

Unser klassisches Theater geht auf den Dionysioskult der alten Griechen zurück. Zu Ehren des Gottes des Weines wurden Festgesänge und Chöre einstudiert, woraus sich langsam eine ganz klare Struktur dieser “Spiele” ergab und (damals nur Männer) bestimmte Rollen übernahmen. Sie trugen Masken und prunkvolle Kostüme. Sophokles und Aischylos gelten als die Urväter der Tragödiendichtung, da ihre Stücke sogar heute noch aufgeführt werden. Die Tragödie handelt vom tragischen Schicksal eines Charakters und dem Konzept der Schicksalsgebundenheit, einem zentralen Thema der Mythen. Nicht nur mythologische Motive waren in der Tragödie zu finden, sondern auch tagespolitische Themen. Neben der Tragödie gab es im Theater des alten Griechenland auch die Form der Komödie, von der vor allem die Werke des Aristophanes bis heute überlebt haben. In der Komödie (ähnlich zur heutigen Komödie) wurden die Charaktere in lächerliche Situationen gebracht und ihre Charakterschwächen parodiert. Auch politische Kritik wurden eingebaut, obwohl diese bald von Alltagsthemen abgelöst wurde. 

Gespielt wurde damals auf einem Tanzplatz, genannt Orchestra (daraus leitet sich der Begriff des Orchesters ab). Gegenüber befand sich das Theatron, der eigentliche Zuschauerraum, der sich im Halbkreis stufenweise ansteigend an einem Hang hinauf zog. Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. entstanden Bühnen aus Stein. Davor saßen die Zuschauer auf der Erde auf Hügeln und schauten die Aufführungen auf einer Holzbühne an. Das beste Beispiel für ein klassisches griechisches Theater ist Epidaurus, das ca. im Jahr 340 v. Chr. gebaut wurde. 

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Darstellung von Männern im antiken Rom als Beispiel für die damalige Mode

Quelle: https://www.pinterest.com/pin/496592296406048466/

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Syria Bosra Theater - Theater der römischen Antike – Wikipedia

Als Griechenland an das römische Reich fiel, übernahmen die Römer einige Aspekte der Griechischen Kultur, unter anderem auch das Theater. Doch im alten Rom dienten die Theaterstücke weniger dem politischen Diskurs als einer Machtrepräsentation und Ablenkung vor Niederlagen. Während sich die Komödie als beliebteste Form des Theaters durchsetzte, entwickelten sich auch weitere Formen, wie die Pantomime. Außerdem wurden die Masken abgeschafft und Frauenrollen mit Frauen besetzt. 

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https://www.timetoast.com/timelines/2410102

Im Mittelalter war das Theater stark christlich geprägt. Teile der kirchlichen Liturgie wurden zu dramatischen Nachstellungen des Leben, Todes und der Auferstehung Christi erweitert, und es gab sogenannte Mirakelspiele, die vom Leben berühmter Heiligen handelten. Doch nach und nach (ca. im 13. Jhdt) wurde das Theater von der Liturgie losgelöst und von den Kirchen auf die Kirchenvorplätze verlegt, als Sprache wurde statt Latein die Volkssprache verwendet, und die Rollen wurden auch von Laien besetzt. Es entwickelten sich auch “Passionsspiele” (über die Passion Christi), die zuerst nur der Verehrung Christi dienten, und dann schließlich im 14. Jhdt einen größeren Schwerpunkt auf das Leid selbst legten. Dies reflektierte gesellschaftliche Entwicklungen, sowie das Leid von Pest und Hungersnot, das im Leben vieler Menschen präsent war. Diese Verweltlichung des einst kirchlichen Theaters ging so weit, dass sich im Spätmittelalter die “Fastnachtspiele” entwickelten, eine satirische Form des Theaters (wie der Name sagt nur zur Fastnacht aufgeführt), die sich unter anderem über kirchliche und staatliche Autorität lustig machte, und auch sexuellen und Fäkalhumor enthielt. Ein bekannter Verfasser der Fastnachtspiele ist Hans Sachs. Im Gegensatz dazu gab es z.B. in England das “Morality Play”, eine Form des Theaters, die sich mit dem Kampf zwischen Lastern und Tugenden auseinandersetzt, eine Folge dieser Tradition ist das bekannte Theaterstück “Jedermann”. 

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https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.researchgate.net%2Ffigure%2FItalian-renaissance-theater-Teatro-farnese-Giulio-Ghirardi-2014_fig11_313036067&psig=AOvVaw0qIFwDsRW-PYcyIoW7tPiK&ust=1654077982487000&source=images&cd=vfe&ved=0CAkQjRxqFwoTCKin7Oi-ifgCFQAAAAAdAAAAABAD

Die Renaissance brachte durch die Rolle der höfischen Kultur einige weitere Veränderungen des Theaters. Große Ereignisse wurden mit Theaterstücken am Hof gefeiert, die auch der Machtrepräsentation dienten. Das “Humanistische Theater” entdeckte das klassische Drama der Antike wieder, wodurch unter anderem auch das wechselnde Bühnenbild nebeneinander stehende Orte der Handlung ersetzte. Das antike Theater erlebte in der Renaissance unter der Aristokratie einen großen Aufschwung, vor allem die Komödie. Der Italienische Hof von Ferrara wurde bald zum Zentrum für die Wiederbelebung der antiken Komödie, die bekanntesten Renaissancekomödien wurden von Niccolo Macchiavelli geschrieben, der eine zeitgenössische Version schuf. Weitere Formen der Komödie entwickelten sich: die “Commedia erudita” (eine Gelehrtenkomödie), die Commedia dell’arte, die Stegreifkomödie und das Schäferspiel (das Komik, Tragik und utopische Ideen vereinte). Im 16. Jhdt. entdeckten die Humanisten den erzieherischen Effekt des Theaters und verliehen ihren Stücken eine moralisch-didaktische Funktion.

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https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.snappynotes.net%2Fpost%2Fthe-elizabethan-theatre&psig=AOvVaw0xoWaZWE77KPjO-DKlRYDT&ust=1654076356611000&source=images&cd=vfe&ved=0CAkQjRxqFwoTCIil1OO4ifgCFQAAAAAdAAAAABAh

In England gab es zur Zeit des Renaissancetheaters eine ganz eigene Entwicklung, nämlich das “Elisabethanische Theater”, das unter Königin Elisabeth I (1558-1603), und später König James I erblühte. Diese Epoche des Theaters nennt man “Early Modern Theatre”. Mit dem Bau des ersten Londoner Theaters 1576 (in runder Form, ähnlich den damaligen Tierarenen) begann die große Zeit des Theaters in England. Dies ist auch Königin Elisabeth I zu verdanken, die diesen Boom förderte. Noch etliche weitere Theater wurden in dieser Zeit erbaut. Es bildeten sich Schauspielertruppen von Männern und Buben, die wegen ihrer hohen Stimmen die Frauenrollen übernahmen. Der Erlös wurde untereinander aufgeteilt. Bedeutende Dramatiker aus dieser Zeit sind unter anderem Christopher Marlowe, Ben Johnson und natürlich der bis heute weltberühmte William Shakespeare. Er war selbst Schauspieler und schrieb neben einer großen Menge Gedichte etliche Komödien und Tragödien, die bis heute noch weltweit gespielt und gelesen werden, unter anderem “Romeo und Julia”, “Sommernachtstraum”, und “Hamlet”. Seine Theaterstücke wurden im berühmten “Globe Theatre” in London aufgeführt, von dem er Mitbesitzer war. In der Epoche des “Early Modern Drama” wurden in England ca. 5000 Stücke aufgeführt, ca. 620 davon sind bis heute noch im Druck. 

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https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fbachtrack.com%2Fde_DE%2Fbaroque-opera-theatres-gallery&psig=AOvVaw3qLb_MijbyhYRbQ6PFf0zO&ust=1654079240793000&source=images&cd=vfe&ved=0CAkQjRxqFwoTCICxxsHDifgCFQAAAAAdAAAAABAJ

Im Barock spielte das Theater eine signifikante Rolle. In diesem Zusammenhang wurde die Welt als Bühne angesehen, in der alle Menschen eine zugedachte Rolle haben und Gott  als Regisseur waltet.. Glanzvolle Theatralik und Repräsentation waren an den absolutistischen Höfen Europas wichtig. Es entwickelte sich in den Großstädten ein kommerzieller Theaterbetrieb, und bald entstand im Kontrast zum höfischen Theater das Volkstheater, das von Zuschauern aller Gesellschaftsschichten besucht wurde. Durch Europa reisende Theatertruppen bestanden oft aus bis zu 80 Mitgliedern. Aus dieser Zeit überleben leider nur wenige Manuskripte. Die Theaterstücke beinhalteten Komik, Tragik, Gewaltszenen und Tanzeinlagen. Vor allem die “Commedia dell’arte” war eine beliebte Form, während an den aristokratischen Höfen die klassische Komödie und die seit dem 16. Jhdt. als hohe Form des Theaters geltende Oper dominierte.

Das Spanische Theater war im Gegensatz zum barocken Theater an den übrigen europäischen Höfen stark katholisch. Anfang des 16. Jhdts kamen italienische Schauspieltruppen nach Spanien und führten ihre Stücke in den Innenhöfen von religiösen Bruderschaften auf. Das führte zur großen Verbreitung von Theater im ganzen Land und der Errichtung von Bühnen. Die weltweit erfolgreichste und bekannteste Form dieser Gattungen war das “Mantel- und Degenstück”, das Liebesintrigen in der Hofgesellschaft zum Thema hatte. Das spanische Barocktheater handelte weniger von realistischen Alltagsthemen, sondern funktionierte mehr auf Gleichnisbasis. Bekannte spanischer Dramatiker dieser Zeit sind zum Beispiel Lope de Vega oder Miguel de Cervantes Saavedra.

Im Französisches Barock waren sowohl das klassizistische Drama, als auch das höfische Theater zu finden, also beide Formen, die im Rest Europas zu dieser Zeit Anklang fanden. Am Hof von Ludwig XVI fanden prunkvolle Aufführungen statt, bei denen sogar manchmal der König selbst mitspielte. Den literarischen Höhepunkt bildete aber die französische Klassik. Bald wurde auf der „Académie française“ die genaue Struktur des “Regeldramas” festgelegt. Ein bekannter Vertreter war der Dichter Pierre Corneille, der den Prototyp des französischen Barock-Protagonisten erschuf: ein von individuellen Zügen freier, tragischer Held, geprägt von Schlichtheit und Ehrbarkeit. Corneilles großer Konkurrent war Jean-Baptiste Molière, der verschiedene Komödien verfasste, die bis heute aufgeführt werden.

Am bekanntesten ist Molière für seine “Charakterkomödien”, in denen eine Eigenschaft der Hauptfigur personifiziert und übertrieben, und somit ins Lächerliche gezogen wird.

In der Romantik trat das Theater (aufgrund des Vormarsches der Lyrik und des Romans) weitgehend in den Hintergrund, die Aufführungen, die es gab waren von der Gefühlswelt geprägt. Die Neuzeit sah, durch die Liberalisierung des Theaters, wieder einen wahren Boom der Theaterwelt, der bis in die 30er Jahre andauerte. Auch neue Formen, wie die Operette oder das Kabarett entstanden, was zeigt, dass der Aspekt der Unterhaltung eine immer größere Rolle spielte. Einen Umbruch brachte der 2. Weltkrieg, nach dem wieder neue Formen entstanden, wie z.B. das Nachkriegstheater, das Moderne Theater und das Postdramatische Theater.

Aufbau eines Theaters

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Wie ist ein Theater eigentlich aufgebaut? Schon immer gab es im Theater einen eigenen Bereich für das Publikum und einen für die Darsteller, die Musiker und die Technik. Vergleicht man die beiden oberen Bilder, kann man deutlich erkennen, dass die Sitzreihen für das Publikum heute noch teilweise ganz ähnlich aussehen wie in der Antike.

Was hat sich der Aufbau seit den Anfängen des klassischen Theaters verändert? 

Das antike griechische Theater fand auf einer Freiluftbühne statt, die an einem Hang gebaut wurde. Sie bestand aus drei Teilen: Orchestra, Theatron und Skéne. Orchestra bezeichnet den Platz, auf dem die Theaterstücke und Tänze aufgeführt wurden (das, worunter wir heute die Bühne verstehen), Theatron die halbkreisförmigen Zuschauerplätze und Skéne den Raum hinter der Bühne, in dem die Schauspieler ihre Kostüme wechselten. Zum antiken Theater gehörten außerdem: Parodoi (seitliche Zugänge zum Theatron) und Mechana (ein Kran, durch den von oben in die Handlung auf der Bühne eingegriffen werden könnte). 

Das im Jahr 1599 von Shakespeare’s Schauspieltruppe gegründete Theater war höchstwahrscheinlich rund oder acht-eckig (die exakte Form ist bis heute umstritten) und drei Stockwerke hoch. Das Theater war nicht überdacht, dadurch waren die Zuschauer die im Innenhof standen (die billigsten Plätze) nicht vor dem Wetter geschützt. Zuschauer, die mehr zahlten, durften in den umliegenden, überdachten Galerien sitzen. Die besten Plätze konnten reserviert werden und befanden sich in den Logen, den Galerieplätzen rechts und links von der Bühne. Das besondere an dieser Bauform des Theaters war die Nähe aller Zuschauer zur Bühne. Die Bühne selbst war überdacht und diente auch dem Auftreten der Schauspieler; oft wurden sie mit Seilen vom Dach (auch heaven, Himmel genannt) herabgelassen und “flogen” so auf die Bühne. Unter der Bühne befand sich ein Keller (cellarage), aus dem durch eine Falltür sowohl Requisiten als auch Schauspieler auf der Bühne erscheinen konnten. Auch hinter der Bühne gab es Eingänge, von denen einer mit einem Vorhang verschlossen war, der geöffnet und für Szenen verwendet werden konnte. Auch die Galerien hinten über der Bühne wurden manchmal für Teile der Aufführung oder für die Musikanten verwendet. Direkt hinter der Bühne befanden sich die Ruheräume (tiring rooms), in denen sich die Schauspieler zwischen den Szenen aufhielten. 

Das zeitgenössische Theater hat viel aus dem Aufbau des klassischen Theaters übernommen, einiges jedoch ist anders. Zum Beispiel sind die Zuschauersitze oft hang-artig angeordnet, so wie im klassischen Griechenland; der Raum ist allerdings meist nicht mehr rund, sondern viereckig. Zwischen Bühne und Zuschauerraum befindet sich meist ein Orchestergraben, in dem (falls es solche gibt) die Musiker sitzen. Vom elisabethanischen Theater (wie zB. dem Globe Theater) kann man die Galerieplätze mit den verschiedenen Rängen, sowie die Logen, die einst von Herrschern und der Aristokratie besetzt wurden, wiedererkennen. Den hinteren Teil der Zuschauerplätze nennt man Parkett, den vorderen Teil, mit dem die Zuschauer bessere Sicht auf die Bühne haben, Parterre. Hinter dem Parkett und unter dem Balkon mit den Galerieplätzen gibt es die billigen Stehplätze.

Die Bühne ist von Zuschauerraum und Orchestergraben durch einem Vorhang getrennt, der zu Beginn der Vorstellung hochgezogen wird, und während Szenenwechsel, der Pause und zu Ende des Stückes heruntergelassen, bzw. zugezogen wird. 

Mögliche Aufgaben für die Arbeit in der Klasse

  • Besuchen Sie mit Ihren Schülern einen Theatersaal

  • Lassen Sie Ihre Schüler ein Theater zeichnen oder malen

  • Erstellen Sie ein Quiz aus den obigen Information mit Fragen wie:

    • Wie hießen die Plätze im Parkett?

    • Wie heißt der Bereich vor der Bühne, wo das Orchester sitzt?

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