Romeo und Julia (Shakespeare)
Autor | |
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Genre | Tragödie |
Uraufführung | Vermutlich 1597 in London, es gibt keine genaueren Informationen |
Bedeutung | Eines der bekanntesten Shakespeare-Stücke, das wohl bekannteste Liebesdrama aller Zeiten; vielseitige Rezeption des Stoffes, u.a. Die West Side Story von Leonard Bernstein |
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Rollen und Charaktere
Romeo Montague: Sohn einer Adelsfamilie aus Verona, männliche Hauptfigur des Stückes. Romeo ist am Anfang der Handlung unglücklich in Rosaline verliebt - bis er Julia trifft. Romeo ist ein gegensätzlicher Charakter; er ist leidenschaftlich und romantisch, er sucht nach dem Guten. Als er sich unsterblich in Julia verliebt, gewinnt er auf einmal den Mut, aus seinem Umfeld auszubrechen und sich der verfeindeten Familie Montague friedlich entgegenzutreten, obwohl er - der tragische Fehler, der zu seinem Untergang führt - in einem alles entscheidenden Moment in die alte Feindschaft zurückfällt und Tybalt Montague ermordet.
Julia Capulet: Die junge, schöne Tochter des Hauses Capulet (der verfeindeten Familie des Hauses Montague), weibliche Hauptfigur des Dramas. Julia’s Eltern wollen, dass sie Graf Paris heiratet. Julia ist zu Beginn des Stückes noch sehr kindlich und will in keine Ehe einwilligen. Als sie Romeo trifft und sich in ihn verliebt, ist sie zwar zuerst schockiert über seine Familienzugehörigkeit, lernt aber schnell durch die Kraft ihrer unwiederrufliche Liebe, über die Fehde hinwegzusehen und sich schlussendlich sogar gegen ihre Familie zu stellen.
Tybalt: Julia’s Cousin, immer wieder in Auseinandersetzungen zwischen den Familien involviert, cholerisch und streitsüchtig.
Mercutio: Romeo’s Freund, ein Edelmann, auf Seiten der Familie Montague, schlagfertig und witzig.
Benvolio: Romeo’s anderer Gefährte im Stück, ernster und gutmütiger als Mercutio, lässt sich weniger leicht provozieren.
Bruder Lorenzo: Der Vertraute des Liebespaares; er versucht, die Stimme der Vernunft für die beiden jungen, leidenschaftlichen Menschen zu sein, er hilft ihnen, einen Plan auszuhecken, um sie heimlich zu verheiraten.
Graf Capulet: Hitzköpfig und irrational, will seine Tochter um jeden Preis mit Graf Paris verheiraten, wechselhaft und unbeständig in seinem Verhalten.
Gräfin Capulet: Machtgierig, will Julia mit Graf Paris verheiraten und setzt dazu auch ihren Mann ein, dies streng durchzusetzen.
Graf Paris: Der Mann, der Julia heiraten will, mit der Unterstützung von Graf und Gräfin Capulet.
Amme: Julia’s Vertraute, hat das Mädchen großgezogen, redselig, gutmütig, anfangs Botschafterin zwischen den beiden Liebhabern, danach allerdings verliert sie Julia’s Vertrauen, indem sie ebenfalls zur Heirat mit Paris drängt.
Rosalin(d)e: Eine schöne junge Frau, die ins Kloster gehen will und deshalb für Romeo unerreichbar ist.
Inhaltsangabe
Verona, 16. Jahrhundert. Die Familien Capulet und Montague sind seit Jahren verfeindet. Diese Zwietracht wird angeheizt durch immer weitere Zusammenstöße und Kämpfe.
Familie Capulet gibt ein Kostümfest zur Feier der Verlobung ihrer 14- jährigen Tochter Julia. Unter den Anwesenden ist auch der junge Romeo Montague. Romeo und Julia treffen aufeinander, nicht wissend, mit wem sie es zu tun haben. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Erst am Ende des Abends erfahren beide zu ihrem Schrecken, dass es sich bei der neuen Begegnung um ein Mitglied der feindlichen Familie handelt. Kurz darauf besucht Romeo Julia heimlich in der Nacht und die beiden Verliebten beschließen, gegen den Willen ihrer Familien, zu heiraten. Dazu bittet Romeo den befreundeten Pater Lorenzo um Rat und Hilfe. Der Priester willigt ein und Romeo schickt Julia die Nachricht, sie solle sich noch am selben Nachmittag für die Hochzeit zu Bruder Lorenzo begeben. Dort traut dieser sie heimlich. Zur selben Zeit bricht in den Straßen ein Kamp zwischen den verfeindeten Familien aus, in dessen Verlauf Julia's Cousin Tybalt Romeo's Cousin Mercutio tödlich verletzt. Aus Rache tötet Romeo Tybalt, und muss sich daraufhin verstecken. Gemeinsam mit Pater Lorenzo heckt er einen Fluchtplan aus, bevor er zu Julia geht, um mit ihr zum Abschied ihre Hochzeitsnacht zu verbringen. Am nächsten Morgen bestehen die unwissenden Eltern darauf, ihre Tochter mit ihrem Verlobten Paris zu vermählen. Julia stimmt in ihrer Verzweiflung einem gewagten Plan von Pater Lorenzo zu: sie soll einen Trank nehmen, der sie für kurze Zeit in einen todes-ähnlichen Zustand versetzen soll, dann soll Romeo sie in der Familiengruft treffen, damit sie gemeinsam fliehen können. Doch der Plan geht schief: Der Bote, der Romeo den Brief mit der Erklärung überbringen soll wird aufgehalten, und so denkt Romeo, als er die Nachricht von Julia's Tod hört, sie sei tatsächlich gestorben. Romeo kauft einen Gifttrank, kehrt nach Verona zurück und bricht Julia's Grab auf, um sich von ihr zu verabschieden und sich umzubringen. Er nimmt das Gift und stirbt. Als Julia erwacht und Romeo tot neben sich liegen sieht, ersticht sie sich mit einem Dolch und stirbt ebenfalls. Diese Tragödie führt schlussendlich zur Versöhnung zwischen den beiden Familien.
Verweise
Literatur
Shakespeare, William: Romeo und Julia
https://www.reclam.de/detail/978-3-15-000005-2/Shakespeare__William/Romeo_und_Julia
Nachtmann, Julia: Romeo und Julia. Shakespeare für Klein und Groß
Eine schön illustrierte, gekürzte Ausgabe