Rollenverteilung und Nebendarsteller
Im Theater gibt es ein Sprichwort: die richtige Rollenverteilung ist bei einer Vorstellung 50% der Arbeit.
Mögliche Vorgangsweisen bei der Rollenverteilung
Jede Rolle wird nur einmal zugewiesen
Jede Rolle wird mehrfach zugewiesen
Schüler wählen frei
Rollen werden vergeben (entsprechend dem Charakter der Kinder)
Hintergrundschauspieler
Als Lehrer müssen Sie herausfinden, wer eine große oder größere Rolle lernen kann und will, und wer für welche Rolle geeignet ist.
Dies kann sehr flexibel gehandhabt werden. Wenn z.B. drei Mädchen wirklich alle "Julia" in "Romeo und Julia" spielen wollen, kann jede einen Akt spielen, solange das Publikum das vor Beginn des Stücks weiß. Oder es gibt niemanden, der einen Diener oder einen alten Mann spielen möchte. Dann fangen Sie als Lehrer an zu verhandeln und malen die Vorteile einer solchen Rolle aus. "Ihr müsst nicht so viel auswendig lernen", "Wenn ihr es richtig machen könnt, ist es wirklich lustig" etc.
Wenn es mehr als eine Aufführung gibt…
…können die Rollen unterschiedlich verteilt werden. Zum Beispiel: Vier Aufführungen und drei Julias. Jeder kann eine Aufführung haben und die vierte kann geteilt werden oder der zuverlässigste und pünktlichste Schüler kann zweimal spielen - oder andere Kriterien.
Sobald eine Entscheidung getroffen wurde, ist es wichtig, sich daran zu halten. Die Rollenverteilung oder das "Casting" ist entscheidend für den Erfolg einer Aufführung. Denken Sie einfach an Ihre Lieblingsfilme und stellen Sie sich verschiedene Besetzungen vor.
Legen Sie die Nebendarsteller fest
Abgesehen von den festgelegten Darstellern und Rollen, können Sie Schülern auch “erfundene” Rollen zuweisen. Das können Hintergrunddarsteller (Bäume, Wächter…) sein, Tänzer oder sogar ein “Zuckerlverkäufer”, der bei der Aufführung etwas verkauft. Der Fantasie sind auch in diesem Fall keine Grenzen gesetzt!
Was könnten Statisten tun? (Fußgänger auf der Straße, ein Journalist, der die Szene beobachtet und mitschreibt)
Kann ein Kind soufflieren (=einsagen)
Wie viele Nebendarsteller passen gut?
Womit kann man sie beschäftigen?
Sie sollten in irgendeiner Weise aktiv sein (z. B. Pantomime, Tanz usw.)!
Die Regel ist: Es sollten immer so viele Schüler wie möglich aktiv sein. Jeder, der nicht in der geprobten Szene mitspielt, kann sich mit dem Bühnenbild, den Kostümen, den Requisiten oder der Vorbereitung seiner Szene beschäftigen.
Wenn alle Kinder in Form einer normalen Schulklasse anwesend sind, kann das ziemlich schwierig sein, aber es lässt sich bewältigen, wenn Sie jemanden haben, der Ihnen hilft, oder wenn einige der Schüler verantwortungsbewusst genug sind, kleinere Teams zu leiten und den Lärmpegel niedrig zu halten. Wenn es sich um eine freiwillige Aktivität in der Freizeit handelt, erstellen Sie einfach einen Szenen- und Theaterplan (im Anhang) und erstellen Sie einen guten, soliden und gut durchdachten Probenplan.
Die Bedeutung der Rollenverteilung
Die Rolle, die wir einem Kind zuteilen ist sehr wichtig. Man sollte sich bewusst sein, dass das Kind in der Zeit, in der es bei der Gestaltung einer Figur mitwirkt - sei es für eine Woche oder auch einige Monate- sich stark mit dieser Rolle beschäftigen wird. Manchmal kann dieser Prozess so intensiv sein, und die Rolle so ernst genommen werden, dass die Schülerin bzw. der Schüler Ticks, Gesten, Reaktionen oder sogar Lebenskonzepte von der Figur übernehmen kann, die er studiert.
Es gibt Fälle, in denen eine Rolle zu einem Kind passt und dessen Persönlichkeit ähnelt, und Fälle, in denen sie nicht zur Energie, zum Charakter oder der Persönlichkeit des Kindes passt. In beiden Fällen kann die Rolle gespielt werden, aber wenn sie nicht so gut passt, bedeutet das oft mehr Arbeit. Andererseits ist dies oft ein hilfreicher Prozess, in dem das Kind viel lernen kann.