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Lernprozesse - kritische Faktoren

In diesem Abschnitt werden kritische Faktoren für den Lernerfolg beim prozeduralen Lernen auf Basis von wissenschaftlichen Studien beschrieben. Natürlich ist beim Lernen immer auch die Lernzeit ein wichtiger Faktor, aber auch der Lerninhalt und die Lernumgebung spielen eine große Rolle.

So kann in einer bestimmten Lernzeit durch Beachtung der günstigen Rahmenbedingungen ein größerer Lernerfolg erzielt werden. In vielen wissenschaftlichen Studien wurde der Einfluss von Lernbedingungen und Lernumgebung auf den Lernerfolg überprüft. Stellvertretend werden hier einzelne und besonders interessante Studienergebnisse vorgestellt, wie Studien zum variablen Lernen.

Grundsätzlich sollte die Lernumgebung möglichst „reichhaltig“ sein, sowohl von den Lernaufgaben, den Lernmaterialien, aber auch von den angesprochenen Modalitäten, denn wir lernen mit allen Sinnen. Wenn Lernen auf dem Erzeugen und Speichern von „neuer“ Information beruht, muss die Lernumgebung auch entsprechend Feedback und Rückmeldung zur Verfügung stellen. Die Lernumgebung sollte darüber hinaus auch an den individuellen Leistungsstand und den jeweiligen Lernfortschritt angepasst werden. In einer spielerischen Lernumgebung werden die meisten dieser kritischen Faktoren gut abgebildet. Jedes Kind kann sich dann, entsprechend der individuellen Gegebenheiten, jene Information herausziehen, die es zum Lernen benötigt.

Themen

Die Rolle von Feedback

Beim Lernen wird immer Feedback benötigt, um geeignete von ungeeigneten Lösungen unterscheiden zu können. Intrinsisches Feedback entsteht bei der Durchführung einer Aufgabe von selbst, externes Feedback kann notwendig sein, wenn sich Erfolg oder Fehler nicht von alleine erschließen. Die Häufigkeit des benötigten Feedbacks richtet sich dabei auch nach dem vorhandenen Leistungsniveau.

Variables Lernen und Transfer

Transfer bedeutet, dass die Informationen, die während der Lernphase aufgenommen wurden, auch wirklich dauerhaft abgespeichert werden müssen. Bei Lösung der gleichen oder einer ähnlichen Aufgabe sind diese Informationen dann wieder abrufbar. In vielen Studien konnte gezeigt werden, dass ein erfolgreicher Transfer stark von den Lernbedingungen abhängt.

Illusion des Lernens

Die Illusion des Lernens besteht darin, dass sich unter bestimmten, vor allem konstanten, Lernsituationen die Leistung während des zwar Trainings verbessert, aber im Transfer wieder stark zurückfällt. Andererseits konnte durch viele Experimente gezeigt werden, dass bei schwierigeren Lernbedingungen, zum Beispiel mit variablen Aufgabenstellungen, sich die Leistung während des Trainings weniger deutlich verbessert, aber im Transfer zu einer viel besseren Leistung führt.

Interner / externer Fokus

Bei einer gekonnten Bewegung oder einer Fertigkeit ist es immer vorteilhaft, sich auf die externen Konsequenzen der Handlung zu konzentrieren, und nicht auf die intern dafür notwendige Bewegungsausführung. Externer Fokus unterstützt die Ausführung automatisierter Bewegungen, die während der Bewegungsausführung nicht mehr der bewussten Bewegungskontrolle unterliegen. Interner Fokus scheint hingegen nur dann als sinnvoll, wenn eine Bewegung entweder noch nicht gelernt und automatisiert wurde, oder wenn Gefahr droht.

Lernen braucht Herausforderung

Für effizientes Lernen muss das richtige Maß an Herausforderung gefunden werden. Bei optimaler Schwierigkeit und Komplexität einer Übungsaufgabe wird der maximale Trainingserfolg erreicht. Diese Aufgabenschwierigkeit muss auch individuell an das Leistungsniveau des Lerners angepasst werden.

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